BW Brandenburg

Vom 29. Juni bis zum 02. Juli fand in Brandenburg an der Havel auf dem Beetzsee der 54. Bundeswettbewerb für die 12- bis 14-jährigen Ruderer und Ruderinnen statt. Die Thüringer Ruderjugend reiste mit einer Mannschaft von 7 Sportler*Innen und 5 Betreuer*Innen an. Davon waren 5 Kinder aus dem JRSV, wobei Daya aufgrund eines gebrochenen Fußes nicht rudern konnte, die anderen dafür aber tatkräftig anfeuerte und unterstützte.

Als Ersatz für Daya im Mädchen Doppelzweier AK 13/14 sprang Nele aus Roßleben ein, die für den Mädchen Einer AK 13/14 gemeldet war. Des Weiteren gehörten zur Thüringer Mannschaft Luise im leichten Mädchen Einer AK 13/14 (Roßleben), Oscar im leichten Jungen Einer AK 13/14 (Jena), und Finn und Quirin im leichten Jungend Doppelzweier AK 12/13 (Jena).

Die Anreise begann Donnerstagmittag, damit vor der Eröffnungsfeier noch ein kurzes Training absolviert und das Gewässer erkundet werden konnte. Mit guter Laune und einem Bärenhunger, ging es zum fünf Minuten entfernten Seesportverein. Dort durften wir für die nächsten drei Tage unsere Zelte aufgeschlagen. Anschließend wurde das Abendessen gekocht, während unsere Leichtgewichte schon einmal die Waage besuchten.

Nach einer kurzen regnerischen Nacht begann der Tag für alle um sieben Uhr beim gemeinsamen Frühstück. Freitag steht beim Bundeswettbewerb immer die Langstrecke (3000 m) auf dem Programm. Den Anfang für das Team-Thüringen machte der Mädchen-Doppelzweier. Für Nele und Laura war es erst das zweite Mal gemeinsam im Zweier und sie fuhren ein tolles Rennen. Sie qualifizierten sich für den Lauf D der Bundesregatta. Kurz darauf startet Luise ihre Langstrecke und erruderte sich einen Platz im Lauf C. Ebenso erreichte unser Jungen-Doppelzweier den Lauf C nach seinen 3000m. Für Oscar im Einer gab es einen Startplatz im Lauf D. Nach dieser für Ruderer recht langen Belastung von ca. 15 min, durften sich alle auf den kommenden Tag ganz ohne ein Ruderboot freuen.

Bei der am Nachmittag stattfindenden Siegerehrung war, wie bereits am Vortag, super Stimmung. Team Thüringen fehlte dabei leider die Stimmgewalt für einen eigenen Schlachtruf, umso lauter waren die anderen Bundesländer.

Samstag fand traditionell der Allgemeine Sportwettbewerb (ASW) statt. Dabei müssen alle Kinder, aufgeteilt in Riegen bestehend aus elf Personen, acht verschiedenen Stationen absolvieren. Sieben Stationen erfordern sportliches Geschick und Beweglichkeit, bei der achten Station ist das Wissen rund um die Sportart Rudern gefragt. Jeweils sechs Riegen traten dabei in allen acht Aufgaben gegeneinander an. Unsere sechs Thüringer wurden von fünf Teilnehmenden aus Bayern unterstützt. Die erste Station, dass "Sortier-Spiel" auf einer Turnbank meisterten sie mit Bravour und konnten einen ersten Gruppensieg erzielen. Da hatte sich unsere gewissenhafte Vorbereitung auf einem schmalen Bordstein, einem drehenden Balken und ähnlichen Geräten, die auf Spielplätzen zu finden waren, ausgezahlt. Ebenso setzten sie sich beim Sternlauf gegen ihre Konkurrenz durch und leisteten sich nur eine Zeitstrafe. Belohnt wurden sie für ihren Teamgeist und Ehrgeiz mit einem deutlichen Sieg in ihrer Abteilung. Beim anschließenden Jubel zur Siegerehrung reihten sich alle Bundesländer mit ein und feierten uns Thüringer.

Von zwei Thüringerinnen wurde der ASW aus einer ganz neuen Sichtweise betrachtet. Als Stationshelferinnen beim Sternlauf unterstützen sie die Ausrichter des BWs und die Sachsen, welche die Verantwortung für diese Station innehatten. Es wurden Zeiten genommen, Strafsekunden vergeben und ganz nebenbei wurden die anderen Riegen beobachtet und analysiert, inwieweit sich die anderen Ruderjugenden auf diesen ASW vorbereitet hatten.

Im Anschluss an den ASW und noch vor der Siegerehrung wurden die Betreuerrennen ausgetragen. Dabei konnte Thüringen mit Unterstützung aus Hessen einen Frauendoppelvierer über 250m an den Start bringen. Das Ganze wurde eine nasse und kipplige Angelegenheit, die aber trotzdem allen im Boot sehr viel Spaß bereitet. Wann hat man denn schon mal die Gelegenheit als Erwachsener in einem Kindervierer mit Maconblättern zu rudern? 😉

Der Höhepunkt der Veranstaltung, die Bundesregatta (1000m) wurde am Sonntag ausgetragen. Den Auftakt machten Finn und Quirin im Doppelzweier. Beide hatten sehr mit den windigen Bedingungen zu kämpfen, die den ganzen Tag lang anhalten und für eine Verschiebung der Startzeiten sorgen sollten. Gegen Mittag wurde der Wind und die damit einhergehende Verzögerung so groß, dass unser nächster Sportler Oscar über eine Stunde warten musste, ehe er ablegen durfte. Schon bereits das vor ihm startende Rennen wurde auf 500 m verkürzt und so musste auch er nur die Hälfte der ursprünglichen Distanz zurücklegen. Dies tat er mit einem so beherzten Rennen, dass er sich im Ziel nach einem Fotofinish über Platz zwei freuen durfte. Direkt danach war der Start von Luise im Mädchen Einer. Sie fuhr ebenfalls ein souveränes Rennen und überquerte die Ziellinie als Dritte. Für beide, Luise und Oscar war dies der letzte Bundeswettbewerb, da sie im kommenden Jahr in den Juniorenbereich wechseln. Unser Mädchen Doppelzweier war bei diesem BW leider vom Pech verfolgt. Nach dem Beinbruch und der kurzfristigen Umbesetzung des Zweiers ruderte die Mädels eine beherzte Langstrecke, mit dem Ansporn auf den 1000m am Sonntag alles rauszuholen. An Motivation und Wille mangelte es ihnen am Start nicht, trotzdem wurden ihnen die ersten Schläge beim Startschuss verwehrt. Das Boot von der Nebenbahn trieb aufgrund des starken Windes in ihre Bahn und hinderte sie somit am Losrudern. Mit einer Menge Ehrgeiz und Wut im Bauch schafften sie dennoch den Anschluss an das restliche Feld und beendeten ihr Rennen auf Platz vier. Voller Stolz können wir sagen, dass unsere Mädels genug Mut und Selbstvertrauen besaßen direkt im Ziel Wiederspruch einzulegen und somit die Rennentscheidung anzufechten. Leider wurde dieser Einsatz nicht belohnt. Vom Wettkampfrichter auf dem Wasser würden sie zwar wieder zum Start geschickt, aber an Land wurde die Entscheidung getroffen keine Rennwiederholungen auszufahren. Schlussendlich mussten unsere Mädeln unverrichteter Dinge anlegen und bekamen keine Chance auf eine Revanche.

Die Zelte wurden bereits am Vormittag abgebaut, sodass nach dem letzten Wettkampf nur noch der Bootsanhänger beladen wurde. Das Beladen war zügig erledigt mit nur zwei Booten auf dem Anhänger. Die anschließend stattfindende Abschlussveranstaltung wurde kurz darauf besucht und danach gab es das obligatorische Gruppenbild, wobei wir tatkräftig von Rudi, dem Maskottchen der Deutschen Ruderjugend unterstützt wurden.

Wir gratulieren allen Thüringer Starter*innen ganz herzlich zu ihren Erfolgen und freuen uns aufs nächste Jahr in Berlin Grünau, mit hoffentlich doppelt so vielen Teilnehmenden aus unserer Heimat.

Maja Walz, Anne Bloß